Gewalt-freiheit: was steckt hinter ahimsa?

Ich dachte lange Zeit ich bin super gewaltlos. Immerhin schlage ich keine Leute zusammen oder beschimpfte Fremde auf der Strasse. Ganz schön friedlich dachte ich: CHECK - Oberyogi! Aber wie sooft ist’s nicht so einfach wie gedacht…

Verstehe Ahimsa: Gewaltlosigkeit im Yoga

Ahimsa steht für Gewaltlosigkeit und ist das erste der Yamas im Yoga. Die Yamas und Niyamas bilden das ethische Fundament des achtgliedrigen Pfades nach Patanjali's Yoga Sutras. Während die Yamas, wie Ahimsa, darauf abzielen, wie wir mit der äußeren Welt und anderen Menschen umgehen sollen ("tue nicht..."), richten sich die Niyamas darauf, wie wir uns selbst behandeln sollen ("tue...").

Warum sind diese Regeln so wichtig? Ahimsa mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, doch wahre Gewaltlosigkeit ist weitaus komplexer. Denkst du, dass du wirklich gewaltlos bist? Teste es hier und finde heraus, wie gewaltfrei du tatsächlich lebst.

Die Bedeutung von Ahimsa

Gewaltlosigkeit wurde berühmt durch Mahatma Gandhi und seine gewaltfreie Revolution. Ahimsa bedeutet "Nicht-Verletzung" und geht weit über physische Gewalt hinaus. Es umfasst auch verbale und mentale Gewalt. Gandhi sagte einmal: „Die moralische Überlegenheit ist mit mir.“ Diese Haltung zeigt, dass wahre Gewaltlosigkeit Mut und ein tiefes moralisches Verständnis erfordert.

Ahimsa betrifft alle Lebewesen. Es gibt Menschen wie Mahatma Gandhi, Nelson Mandela und spirituelle Lehrer wie Rama Krishna und Yogananda, die gezeigt haben, dass ein Leben in Gewaltlosigkeit möglich ist.

Doch zu allererst mal zu den Yamas und Niyamas

Die Yamas bestehen aus fünf Prinzipien, die darauf abzielen, wie wir mit anderen umgehen sollen:

  1. Ahimsa (Gewaltlosigkeit)

  2. Satya (Wahrhaftigkeit)

  3. Asteya (Nicht-Stehlen)

  4. Brahmacharya (sexuelle Kontinenz)

  5. Aparigraha (Nicht-Anhaften)

Die Niyamas hingegen sind positive Handlungen, die wir kultivieren sollten:

  1. Saucha (Reinheit)

  2. Santosha (Zufriedenheit)

  3. Tapas (Disziplin)

  4. Svadhyaya (Selbststudium)

  5. Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche)

Die Yamas und Niyamas zusammen bilden die Grundlage für ein ethisches Leben und sind essenziell für jeden Yogi, der nach einem höheren Bewusstsein strebt.

Gewaltlosigkeit im Alltag

Kultiviere Gewaltlosigkeit, was die Tibeter als liebevoll, nett und geduldig sein predigen. Wenn du danach suchst, wirst du immer eine gewaltlose Lösung finden. Aber was bedeutet das in der Praxis? Hier einige Fragen, um deine eigene Gewaltlosigkeit zu überprüfen:

  • Wie oft reagierst du im Alltag ärgerlich oder aggressiv, auch nur in Gedanken?

  • Kannst du eine verbale Auseinandersetzung friedlich lösen, ohne beleidigend zu werden?

  • Bist du in der Lage, in einer stressigen Situation ruhig und gelassen zu bleiben?

  • Wie oft denkst du dir etwas schlechtes über andere Menschen?

Die Herausforderung der Gewaltlosigkeit

Und da beginnt es wahrscheinlich schon bei dir zu rattern. Was, gewaltlos sein gegenüber Terrorismus, gegenüber Hitler, usw. Das ist doch gar nicht möglich. Yogis sagen doch, dass ist möglich. Aber es erfordert ein unfassbar großes moralisches Verständnis, eine unfassbare Kraft und Mut. Alle Lebewesen betrifft dieses Konzept - das Königreich der Natur. Gewaltlosigkeit ist möglich, aber es ist eine immense Herausforderung. Menschen haben das schon vorgemacht. Rama Krishna, Yogananda und viele andere vom Westen und Osten haben gezeigt, dass ein Leben in Gewaltlosigkeit möglich ist.

Einige Übertreibungen findest du auch in Indien, wie bei den Jainisten. Sie tragen Mundschutz, um keine Insekten zu verschlucken, und gehen auf allen Vieren, um kein Lebewesen zu verletzen. Diese extremen Beispiele zeigen, dass Gewaltlosigkeit weit über das Offensichtliche hinausgeht.

Mut und Demut

Gewaltlosigkeit ist fast unmöglich für Menschen mit einem großen Ego. Denke an Jesus, der sagt: „Wenn dir jemand eine Ohrfeige gibt, halte die andere Wange hin.“ Wer kann das wirklich tun? Mahatma Gandhi konnte es. Und er würde sagen, korrekt, wenn du mir eine zweite Ohrfeige gibst, mach es nochmal. Die moralische Überlegenheit ist mit mir. Gewaltlosigkeit hat also nichts mit Schwäche zu tun.

Ein Beispiel: Mahatma Gandhi sagte, wenn ein Kind sieht, wie zwei Männer einen Dritten verprügeln, und es Angst hat, einzugreifen, dann muss das Kind seine Angst überwinden und eingreifen, um gewaltlos zu bleiben. Wenn es aus Angst nicht eingreift, ist es nur ein Feigling und nicht gewaltlos.

Die Balance finden

Es heißt also: töte nicht, wenn du es nicht musst. Steh auf und kämpfe für das, wofür du stehst, aber nicht für dein Ego. Krishna rief zum Krieg auf, um gewaltlos bleiben zu können. Die Balance zwischen diesen Extremen ist entscheidend. Wo liegt die Wahrheit zwischen den extremen Jainisten und Krishna? Es geht um Recht und Unrecht, und das ist höchst individuell.

Kampfkünste und Gewaltlosigkeit

Kampfkünste haben einen gewaltlosen Spirit. Der Begründer des Karate sagte, ein echter Kampfkünstler ist einer, der niemals in eine Kampfsituation kommt. Kampfkunst bedeutet, den Kampf zu vermeiden und Disziplin zu lernen.

Ein Beispiel: Ein alter Kampfkünstler wurde von einem Kriminellen angegriffen und rannte davon, obwohl er den Angreifer leicht besiegen konnte. Er sagte: „Es wäre nicht fair in meiner Position mit solch einer Person zu kämpfen.“

Liebe und Gewaltlosigkeit

Die Yogis sagen, du kannst das Konzept der Gewaltlosigkeit nicht verstehen, wenn du dich nicht mit dem Konzept der Liebe auseinandersetzt. Gewaltlosigkeit ist in erster Linie deine Fähigkeit zu lieben. Alles, was aus der Liebe heraus entsteht, ist automatisch gewaltlos. Eine Person, die tötet, liebt nicht das höhere Bewusstsein. Wenn du die Natur liebst, wirst du sie nicht zerstören.

Beispiele aus dem Alltag

Ein Beispiel: Eine Frau, deren Mann Trinker ist, sagt, er sollte aufhören zu trinken, weil es ihm schadet. Das kann zu einem Streit führen, aber die Yogis sagen, dass es Gewaltlosigkeit ist, aus Liebe zu handeln. Ahimsa bedeutet, aus der Liebe heraus zu handeln.

Gewaltlosigkeit in der Praxis

Ahimsa wiegt am schwersten - alle anderen Yamas folgen ihm. Arbeite am Herzchakra und kultiviere Liebe. Gewaltlosigkeit benötigt Selbstaufopferung und das Ablegen des Egos. Es ist einfacher, jemanden aus dem Weg zu räumen, der Probleme macht, aber die Yogis sagen, kümmere dich erst um dich selbst.

Der Einfluss von Ahimsa

Denke selbst darüber nach - was ist Gewaltlosigkeit und wie gewaltlos bist du wirklich? Wo wendest du tagsüber immer Gewalt an? Oft merken wir das gar nicht. Vergebung ist ein Schlüssel - sie stoppt das Pendel der Gewalt.

Ein Yogi, der Gewaltlosigkeit praktiziert, strahlt Frieden aus. Viele Yogis lebten unter wilden Tieren im Dschungel und lebten im Frieden mit der Tierwelt. Schreibe Ahimsa auf deinen Spiegel oder ändere deinen Bildschirmhintergrund, um dich täglich daran zu erinnern. Gewaltlosigkeit beginnt in dir und kann die Welt um dich herum transformieren!

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Japa Mantra Meditation